Instagram und TikTok richtig lernen

Der richtige Umgang mit Medien wird heutzutage immer wichtiger. Dazu bedarf es Medienbildung und Medienkompetenz, um Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie sie sich die verschiedenen Medien zu Nutze machen.

Von klein auf richtig lernen

Medienbildung fängt schon in der KiTa an. Das Besondere am Kindergarten-Alter ist, dass Medien besonders stromlos und analog erlernt werden können, sagt Medienpädagogin Katharina Coordes. So können die Kids zum Beispiel die Lieblingsapp mit Buntstiften zeichnen und anderen erklären oder beim „Pappkarton-TV“ die liebste Fernsehserie nachspielen und diskutieren, warum sie welche Figur mögen oder nicht mögen.
An Relevanz verliert Medienbildung auch im Erwachsenenalter nicht. Eltern und Kinder sollten im besten Falle gemeinsam am Ball bleiben und relevante Entwicklung der Medien aktiv mitverfolgen und erlernen. Hier liegt eine der größten Chancen: Durch eine gut erlernte Grundstruktur und das stetige Weiterbilden gewinnen Kinder Flexibilität und Anknüpfungspunkte für ihr persönliches Medienwissen und dessen Anwendung. Das verschaffe natürlich auch im späteren Leben einen Vorteil, so Katharina.

Gemeinsam statt allein

Auch wenn Kinder sich intuitiv Vieles allein beibringen, ist es für Eltern wichtig, sich dem Thema Medien gemeinsam zu nähern. „Eltern kommen nie aus der Nummer raus“, lacht Katharina und betont, wie wichtig aktive Medienarbeit von den Eltern sei. Gemeinsam aktiv werden, an bestimmten Stellen eingreifen und aufklären ist die bessere Lösung als frontales Erklären. Beim Familienausflug kann zum Beispiel mit GPS-Unterstützung verstecken gespielt werden.
Besonders bei digitalen Medien ist die Kompetenz der Eltern ein Schlüssel zum bewussten Umgang der Kinder. „Erwachsene sollten versuchen zu verstehen, was ihre Kinder interessiert und mit ihnen darüber sprechen“, rät Katharina. Dabei müssen die Eltern nicht den Highscore der Kids im Lieblingsgame schlagen oder eine riesige Followerschaft auf den Sozialen Medien erreichen, sondern Interesse bekunden an dem, was die Kinder beschäftigt. Am Beispiel der bei Jugendlichen sehr beliebten App TikTok schlägt sie vor, zusammen ein solches TikTok-Video zu drehen, vor dem Veröffentlichen im Internet aber gemeinsam zu besprechen, ob das alle möchten und es gegebenenfalls einfach abspeichern und als private Erinnerung behalten.

Elternmedienlots*innen

Um Eltern bei dem Thema zu unterstützen, bietet der Offene Kanal Schleswig-Holstein (OKSH) kostenlose Elternabende zu den Medienthemen von Kindern und Jugendlichen an. An diesen Elternabenden informieren ausgebildete Elternmedienlots*innen über digitale Anwendungen und Co. Mehr Informationen dazu findet ihr unter www.elternmedienlotse.de.

Safer Internet Day

Jedes Jahr am zweiten Tag der zweiten Woche des Februars steht das Vorzeichen im Umgang mit Medien auf der sicheren Nutzung des Internets. Am sogenannten Safer Internet Day geht es einen Tag lang darum, Kinder und Jugendliche für die Gefahren des Internets zu sensibilisieren. Darunter fallen Themen wie Cyber Mobbing oder das Hochladen privater Inhalte ins Netz. Viele Schulen, Bildungsstätten und Beratungszentren machen an diesem internationalen Tag der Internetsicherheit mit Medienbildungs-Angeboten mit. Die Europäische Union ist übrigens Mitbegründer der Aktion. Klicksafe.de koordiniert die Umsetzung in Deutschland und bietet euch hilfreiche Tipps zum den richtigen Umgang mit dem Internet – schaut euch dort mal um!

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