Ob im Klassenraum oder auf dem Schulacker: Innerhalb des vielfach ausgezeichneten Bildungsprogramms GemüseAckerdemie bauen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Gemüse in bundesweit mehr als 650 Kitas und Schulen an. Dabei erleben sie, wo Lebensmittel herkommen und wie sie wachsen. Das Ziel: mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel.
Kinder und Jugendliche verlieren zunehmend den Bezug zur Natur, der
natürlichen Lebensmittelproduktion und ihren zugrundeliegenden Prozessen. Als Konsequenz daraus sinkt die Wertschätzung für Lebensmittel. Allein in Deutschland werden jährlich knapp 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Ungesundes Ernährungsverhalten und Krankheiten, wie Übergewicht und Diabetes, nehmen bei Kindern und Jugendlichen kontinuierlich zu. „Die Lösung steckt in der praktischen Wissensvermittlung und dem Schaffen von Naturerfahrungsräumen“, weiß Dr. Christoph Schmitz, Initiator der GemüseAckerdemie und Gründer von Ackerdemia e. V., Träger des Bildungsprogramms. Das Prinzip dahinter ist so simpel wie effektiv: Gemeinsam mit der GemüseAckerdemie wird ein Gemüseacker als fester Lernort zum Beispiel auf dem Schulgelände etabliert und über innovative Bildungsmaterialien in den Unterricht eingebunden. Bis zu 30 Gemüsearten bauen die Schüler*innen so innerhalb eines Kalenderjahres eigenverantwortlich an. „Wir bringen das bewährte Konzept des Schulgartens ins Jahrhundert und passen es an die heutigen Gegebenheiten und Ansprüche von Schulen und Kitas an. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind in Deutschland mindestens einmal im Leben das eigene Gemüse anbaut und so Natur und nachhaltiges Verhalten ganz praktisch und
natürlich lernt“, betont Christoph Schmitz.
DIE ZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH
2013 startete das Programm mit einer Schule. 2020 sind es bereits 651 Schulen und Kitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bisher haben mehr als 65.000 Kinder an dem Bildungsprogramm der GemüseAckerdemie teilgenommen. „Selbst unter den erschwerten Corona-Bedingungen haben wir es geschafft, ein attraktives Bildungsangebot für Kitas und Schulen zu bleiben. Gerade der Unterricht draußen auf dem Acker ist in diesen herausfordernden Zeiten eine gesunde Alternative zum schlecht durchlüfteten Klassenraum“, sagt Christoph Schmitz. Und wie sieht die Zukunft der GemüseAckerdemie aus? „Langfristig möchten wir das Programm so optimieren, dass wir es an jeder interessierten Bildungseinrichtung im deutschsprachigen Raum anbieten und
so möglichst viele Kinder und Jugendliche unterschiedlicher sozialer Herkunft erreichen können. Unser Ziel ist es, eine Generation junger Konsumenten auszubilden, die sich durch ein grundlegendes Verständnis der Lebensmittelproduktion und ein reflektiertes und nachhaltiges Konsumverhalten auszeichnet“, so der Initiator der GemüseAckerdemie.
Weitere Infos unter www.gemueseackerdemie.de.